14.10.2025
Holzhandel kritisiert EU: Unverständnis über Antidumpingverfahren gegen China-Sperrholz
Der deutsche Holzhandel kritisiert die EU-Kommission wegen ihres Vorgehens im Antidumpingverfahren gegen Laubsperrholz aus China. Brüssel plant, die Zölle ab dem 7. Dezember auf 43,2 % und 86,8 % anzuheben. Die Mitgliedstaaten müssen dem Schritt noch zustimmen.
Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz e.V.) äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Fairness des laufenden Verfahrens. Zahlreiche Stellungnahmen betroffener Unternehmen sind - teilweise ohne nachvollziehbare Begründung - zurückgewiesen worden. Zudem bleibt die Produktdefinition unklar: So erkennt die Kommission z.B. „film-faced plywood“ nicht als eigenständige Kategorie an, wodurch aus Sicht der Importeure ungleiche Produkte miteinander verglichen werden.
Auch die verweigerte Anhörung stößt auf Kritik. Der entsprechende Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, es seien keine konkreten Verletzungen der Verteidigungsrechte dargelegt worden – ein Argument, das der Verband nicht teilt. Darüber hinaus seien neue Beweismittel, darunter Laboranalysen, entgegen vorheriger Zusagen unberücksichtigt geblieben. Ebenso fanden externe Stellungnahmen, etwa von der European Timber Trade Federation (ETTF), offenbar keine Berücksichtigung.
Besonders kritisch bewertet der Verband die deutliche Erhöhung der endgültigen Zollsätze im Vergleich zu den vorläufigen Werten. Für „Rest of China“ stieg der Satz von 62,4 % auf 86,8 % gestiegen, für „Pizhou“ von 25,1 % auf 43,2 %. Nachvollziehbare Begründungen dafür liegen nicht vor.
Aus Sicht des Verbandes drängt sich zunehmend der Eindruck auf, dass politische Motive eine größere Rolle spielen als sachliche Bewertungen. Grundsätzlich müsse die Frage erlaubt sein, ob eine objektive Kostenbewertung auf Basis chinesischer Energie-, Arbeits- und Rohstoffpreise überhaupt realistisch möglich ist.
„Es ist bedauerlich, dass wirtschaftliche und sachliche Argumente offenbar nicht ausreichend Gehör finden. Die Vorgehensweise lässt durchaus Zweifel an der Objektivität und Fairness des Verfahrens aufkommen“, so der GD Holz Vorsitzende Maximilian Habisreutinger.
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